Montag, 7. Oktober 2013

der nachmittag wurde dann noch recht aufregend..ich bin mit h., einem mitreisenden, der mein vater sein könnte, zusammen in die stadt gelaufen. wir mochten uns gleich und hatten eine bandbreíte an gesprächsthemen..auch h. hatte sein köfferchen voll mit gummibärchen, baumwollbeutel mit bayernlogo..;)










wir stürzten uns ins indische leben, fernab der "hauptstraße" und durften so einige erfahrungen sammeln. im gegensatz zum vormitag, wo wir mit der gruppe unterwegs waren und alle sich auf uns stürzten, hatten wir jetzt eigentlich unsere ruhe und konnten fast selbst bestimmen, mit wem wir in kontakt  kommen wollten. fast!
denn plötzlich stand ein jugendlicher neben uns, der uns in allen möglichen sprachen ansprach und uns nicht mehr von der seite wich. er konnte auch sehr gut deutsch und  auf alles hatte er eine antwort, war bereit uns alles zu zeigen oder zu besorgen, was wir wollten..er hieß angeblich felix, war 16jahre alt und schwul. er war sehr nett, aber uns wurde sehr bald klar, das es diese freundlichkeit nicht unter 500rs gibt.
 damit kam ich erst gar nicht klar! ich wollte weder einen schlepper, noch guide..noch bezahlte freundlichkeit!..nach einer stunde und nachdem h. dann doch etwas unfreundlich wurde, ging er und es tat mit irgendwie leid. aber ich verstand auch. in mandawa kommen öfter touristen, woher sie kommen und wie lange sie bleiben spricht sich ganz schnell rum, die terretorien sind aufgeteilt, wer wo verkaufen oder betteln darf, jeder der jemand rumführt, bekommt bakschisch, sobald der touri was gekauft hat, ziel aber ist vor allem, den touri in den laden seiner familie zu führen.
 alle haben brocken aller sprachen auf lager mit denen man dann angesprochen wird. ich hab mir mal nen scherz erlaubt und gesagt:"i´m come from russian"..da konnten sie nix zu sagen..
es gibt auch verschiedene bettel-oder anmacharten, ach es ist schon der wahnsinn, wie jeder guckt, das er irgendwie an geld kommt.
es war ein interessanter nachmittag..wir trieben uns im muslimischen stadtteil rum, besuchten dort eine mosche´,sahen kinder im abwasser spielen und  fanden noch mehr müll dort,  dann wieder im "indischen viertel" besuchten wir einen hindi-tempel, hamam, fanden eine krankenhaus..
das treiben war auf jeden fall gigantisch!! zum schluß saßen wir  auf dem dorfplatz  am dorfbrunnen und beobachteten..interessant war auch zu beobachten, das 2 mädchen, die uns anbettelten und nix bekamen und die sich in unserer nähe setzten, sofort ihre chance witterten, als eine französische reisegruppe
vorbei kam. echt spannend und faszinierend, wie wann welche taktik angewendet wurde und wie flexibel man ist. ich hatte in mandawa das gefühl,  das ist hier volkssport.


 

  gegen 7 machten wir uns auf den rückweg, denn halb 8 ist es schon dunkel in indien..und unser hotel lag ca. 3km außerhalb von mandawa. unterwegs trafen wir die mädchen, die etwas schüchtern waren..
  
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             unterwegs hatte h. die supertolle idee, auf einen rummelplatz zu gehen, der aufgebaut wurde, da morgen hier ein fest stattfinden  soll.
als wir da ankamen, waren bestimmt hunderte kinder und erwachsene da, wir wurden natürlich erst mal bestaunt und dann natürlich umringt, es wurde immer unruhiger, sogar aggressiv. dann kamen 2 jugendliche, die die kinder wegschimpften und wegschlugen und um dann die hand aufzuhalten.. das wollte ich nicht! und so schon gar nicht! ich wußte, hier brauche ich meinen rucksack nicht aufmachen. als wir dann gingen, hatten wir eine traube von ca. 30 kindern um uns, die uns laut johlend begleiteten. das ging über 2km und sie wurden immer fordernder. es gab keinerlei gespräch, sie wollten immer nur bonbons oder irgendwas..es war eine ziemlich angespannte situation. und irgendwann kippte auch ein schalter bei mir um, denn es war offensichtlich, das sie uns mürbe machen wollten.
ich ging dann an meinem rucksack und plötzlich zerrten alle an mir und waren sich siegessicher..jetzt haben wir sie! jetzt gibts was! aber ich holte meine ohrstöpsel raus und steckte sie mir in die ohren..damit haben sie nicht gerechnet! aber es zeigte wirkung, von den 30kindern verabschiedeten sich 20 und wir zogen mit 10 weiter. sie versuchten es natürlich weiter, lautstark zu fordern, aber ich "hörte ja nichts mehr". und als wir dann in richtung hotel abbogen, haben wir dann die letzten 2 kinder verabschiedet. das war dann auch echt nicht mehr schön, wie die aasgeier umlagerten sie uns und wollten und wollten und wollten. puh! das war ganz schön anstrengend, tat mir leid, warf mich aber auch, wie der vergangene nachmittag, etwas aus der bahn, nichts soll aus freude oder freundlichkeit sein..ich finde das so schade , wie sie sich benehmen, aber ich kanns auch verstehen, aber ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll.
meine taktiken schwanken natürlich auch, aber manchmal, wie da am schluß, bleibt einem nichts anderes übrig, als ihnen deutlich zu zeigen, das man echt abgenervt ist und die schnauze voll hat. schade. echt schade! und so konnte ich heute wieder nix verteilen...

1 Kommentar:

  1. Krasse Nummer !! Das ist wirklich einer der Gründe warum ich noch nicht in Indien oder auch den Phillipinen ware. Ich schätze ich würde entweder mit 15 Adoptivkindern nach Hause fahren oder nackt weil ich alles verschenkt hätte...oder beides...Besonders seit ich selber Kinder habe, geht mir sowas noch näher als früher...

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